„Eine echte Win-win-Situation“

Alfred Miller, Managing Director DACHSER Food Logistics

Zehn Jahre European Food Network. Im Interview blickt Alfred Miller, Managing Director DACHSER Food Logistics, zurück und zeigt auf, was die Kooperationsstrategie des European Food Network zu einer Win-win-Situation macht – sowohl für die Netzwerkmitglieder als auch für die Kunden. 

Vor zehn Jahren, zur Gründung des European Food Network, sagten Sie in einem Interview: „Wir wollen nichts weniger, als das führende Netz für innereuropäische Lebensmitteltransporte werden." Wie sehen Sie das aus heutiger Sicht?

Die damals gemachten Aussagen kann ich heute nur unterstreichen. Allein unsere Entwicklung in Zahlen macht deutlich, dass wir mit der Gründung des Netzwerks den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Bereits zu Beginn haben wir 21 Länder in Europa angesteuert. Inzwischen sind 34 Länder durch getaktete Linienverkehre miteinander verbunden, die Anzahl der lebensmittelkonformen Palettenstellplätzen liegt mittlerweile bei 1,9 Millionen.

Das European Food Network ist dadurch nahezu flächendeckend präsent und liefert Lebensmittel bis in den letzten Winkel von Europa – ein Ziel, das Sie sich damals gesetzt hatten…

Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir unsere gesteckten Ziele erreichen, obwohl damals die Ausgangslage im europäischen Food-Markt schwierig war. Wir haben anfangs eher mit moderatem Wachstum gerechnet. Doch unsere Netzwerkstrategie für Europa ist vom ersten Tag an von den Kunden sehr positiv aufgenommen worden. Beispielsweise hat sich im ersten Jahr des Bestehens das Volumen aus dem Netzwerk nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt und auch die Exportmengen aus Deutschland heraus konnten im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden. Unsere Bilanz war schon 2014 durchweg positiv und ist es noch heute.

Was steckt hinter dem Erfolg?

Alle Partner arbeiten gemeinsam auf Augenhöhe. Es gibt ein großes Vertrauen untereinander und um reibungslose Abläufe und pünktliche Lieferungen zu realisieren, haben wir von Beginn an gemeinsame Leitlinien definiert. Dazu gehören definierte Leistungs- und Qualitätskriterien für unsere Kunden sowie interne Standards für operative Prozesse, administrative Abläufe und den digitalen Austausch von Dokumenten und Statusinformationen zur Sendung. Mit diesen Regelungen ist die europaweite Lebensmittellogistik für unsere Kunden noch schneller, transparenter und verlässlicher geworden. Die Verkehre laufen vom ersten Tag an stabil, die zum Start versprochene Transparenz funktioniert und die Qualität stimmt. Das schafft Vertrauen und wenn wir diesen Vertrauensvorschuss täglich beweisen – das tun wir –haben wir hochzufriedene Kunden. Der Erfolg unserer Lebensmittellogistik basiert also auf Vertrauen, Stabilität und Zuverlässigkeit.

Interview with: Alfred Miller
Managing Director DACHSER Food Logistics
Dass das Netzwerk äußerst stabil ist, liegt sicher auch daran, dass Sie im Vorfeld besondere Auswahlkriterien für eine Mitgliedschaft definiert haben?

Absolut. Das tragfähige Fundament des European Food Network bilden Familienunternehmen, die in ihrem Land zu den führenden Food-Logistikern gehören, ihren Markt bestens kennen, solide Kundenbeziehungen mit der Industrie und dem Handel pflegen und sich durch ihre umfassenden, qualitativ hochwertigen Logistik-Services für die Food-Branche auszeichnen. Dass wir im Netzwerk auf die verlässlichen Tugenden und Werte von Familienunternehmen zurückgreifen können, sieht man daran, dass nach zehn Jahren nur zwei Gründungsmitglieder nicht mehr im Netzwerk aktiv sind. Eine Veränderung gab es lediglich in Großbritannien sowie auf der Relation Schweden, Finnland und Norwegen.

Wir agieren verlässlich und langfristig. Das zeigt sich unter anderem darin, dass wir mit vielen Netzwerkmitgliedern in bilateralen Partnerschaften zum Teil bereits seit über 25 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Warum funktioniert die Zusammenarbeit so reibungslos?

Weil jeder seine Stärken kennt und fest davon überzeugt ist, dass wir im Team noch stärker sind. Deshalb können wir über das Netzwerk den im Markt bewährten Service bieten, dass unsere Kunden ihre Stückgutsendungen aber auch Teil- und Komplettladungen europaweit sicher und zeitnah mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis liefern können. Wesentlich ist zudem, dass über die Jahre der Zusammenarbeit die Vernetzung auf persönlicher Ebene immer intensiver geworden ist. Nicht nur die Manager und Inhaber sondern auch die Mitarbeiter in den einzelnen Fachabteilungen tauschen sich regelmäßig aus und arbeiten Hand in Hand an den gemeinsamen Projekten im Netzwerk. Den Mitgliedern des European Food Network geht es nicht um den bloßen Sendungsaustausch, sondern darum gemeinsam mehr für unsere Kunden zu erreichen und das Netzwerk immer besser zu machen.

Für DACHSER war die Gründung des European Food Network ein Meilenstein, Sie haben das Thema damals maßgeblich vorangetrieben. Warum

Wir sind die Initiatoren des Netzwerks und bereits vor zehn Jahren wurden Transporte und Zentrallagerstrukturen kaum noch landesweit, sondern zunehmend für ganz Europa oder für länderübergreifende Regionen ausgeschrieben. Auch haben die Hersteller von ihrem Logistikdienstleister schon damals ausgereifte europäische Logistiklösungen aus einer Hand erwartet. Genau deshalb haben wir die Gründung des Netzwerks vorangetrieben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in den zehn Jahren European Food Network ein starkes Logistiknetzwerk innerhalb Europas für die gesamte Food-Branche aufgebaut haben – ein Netzwerk, das sowohl für die Partner und Korrespondenten als auch für unsere Kunden eine echte Win-win-Situation geschaffen hat. Unsere Kunden können ihre Exportgeschäfte ausbauen und neue Märkte entwickeln, die sonst nur erschwert mit Stückgutsendungen kontinuierlich sowie regelmäßig erreicht werden. Denn alle Mitglieder des European Food Network sind rund um die Uhr im Einsatz und sorgen gemeinsam für eine lückenlose logistische Verzahnung über alle europäischen Wirtschaftsräume hinweg. Sie sichern so für die Versender eine zeit- und kostenoptimale Lieferung. Auch haben wir die Leeranteile bei grenzüberschreitenden Lebensmitteltransporten deutlich verringert, das schont nicht nur die Umwelt, sondern ist wesentlich effizienter für alle Beteiligten. Last, but not least: Die Netzwerkpartner können ihren Kunden Transportlösungen anbieten, die ohne die Mitgliedschaft im European Food Network wirtschaftlich nicht realisierbar wären.

Vielen Dank für das Gespräch.

Mehr zum Jubiläum des European Food Network finden Sie hier. 

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