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„Unser Schwerpunkt liegt darauf, die Effizienz unserer Logistikprozesse zu steigern“

Die ungarische Wirtschaftslage ist günstig. Im ersten Halbjahr 2019 ist das BIP um 5,2 Prozent gestiegen. Landesweit wird in die Logistik investiert, was das Wirtschaftswachstum weiter ankurbeln wird.

Die ungarische Wirtschaft zeichnet sich durch eine hohe Wachstumsdynamik aus. Ein robuster privater Verbrauch sowie überdurchschnittlich wachsende Investitionen tragen zu einer starken Inlandsnachfrage bei. Doch mit dem Fachkräftemangel und der unsicheren Entwicklung auf wichtigen Exportmärkten zeichnen sich auch Risiken ab. Roman Stoličný, Country Manager Liegl & DACHSER, spricht im Interview über die Entwicklung von DACHSER in Ungarn, die Herausforderungen und Chancen.

Herr Stoličný, Liegl & DACHSER feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Wie hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt?

1990 gründeten Engelbert Liegl und Zsolt Bognár die ungarische Firma Liegl Transport Kft. 1999 wurde daraus das Joint Venture Liegl & DACHSER. In den letzten zwanzig Jahren ist das Unternehmen über den Mittelstand hinausgewachsen und bei Kunden bestens bekannt. Die Entwicklung beruht nicht allein auf dem Erfolg der neun nationalen Niederlassungen, sondern auch auf unserer Zugehörigkeit zu DACHSERs internationalem Netzwerk und der Flexibilität, die wir unseren lokalen Kunden dadurch bieten können. Das größte Lob ist für uns, dass unsere wichtigsten Kunden seit vielen Jahren auf uns setzen.

Wie würden Sie die allgemeine Wirtschaftslage Ungarns in Bezug auf die Logistik beschreiben?

Die ungarische Wirtschaftslage ist recht günstig. Im ersten Halbjahr 2019 ist das BIP um 5,2 Prozent gestiegen. Landesweit wird in die Logistik investiert, was das Wirtschaftswachstum weiter ankurbeln wird.

Liegl & DACHSER ist in den letzten zwanzig Jahren stetig gewachsen. Egal, welche Größe Sie heranziehen – ob Umsatz, Gewinn oder Warehouse-Kapazität –, gehören wir zu den Top-Playern dieser Kategorien in Ungarn. Und da DACHSER einer der führenden Logistikdienstleister in Europa ist, streben wir auch in Ungarn die Führungsposition an.

Was sind die größten Herausforderungen für die ungarische Logistikbranche in den kommenden Jahren?

Neben dem allgemeinen Arbeitskräftemangel werden in meinen Augen die Qualifikation und Soft Skills der Mitarbeiter gerade im Landverkehr zum kritischen Faktor. Fahrer sind das Gesicht des Unternehmens gegenüber dem Kunden: Ihr Gebaren, ihre Sprachkenntnisse und die Beherrschung der IT müssen daher top sein. Deshalb ist es wichtig, sie mit erstklassigen Arbeitsmitteln und Lösungen auszustatten, sie gut zu bezahlen und zu schulen. In unserem Geschäftsmodell betrachten wir Fahrer als Partner, von denen wir ständig lernen. Eine gute Kommunikation ist daher extrem wichtig.

Eine weitere Herausforderung ist die Entwicklung der Infrastruktur in Ungarn, die tendenziell mit dem Mengenwachstum und den Qualitätsanforderungen des Marktes nicht mithalten kann. Ein Beispiel sind die Umweltbestimmungen, die wir nicht nur erfüllen, sondern bereits weit im Voraus in unserem Geschäftsmodell umsetzen müssen, um unsere Prozesse entsprechend zu optimieren. Ständige, manchmal sogar unterjährige Änderungen der Bestimmungen durch Regierung und Behörden beeinträchtigen wichtige Kundengruppen wie beispielsweise die Automotivebranche. Daher liegt unser Schwerpunkt darauf, Kosten zu optimieren und für unsere Kunden wettbewerbsfähige Lösungen zu entwickeln.

Interview with: Roman Stoličný

Country Manager Liegl & DACHSER

Welche Leistungen bietet DACHSER in Ungarn an?

Wir bieten alle gängigen Logistikleistungen rund um Transport, Warehousing und Value Added Services im Land-, Luft- und Seefrachtverkehr sowie in der Lebensmittellogistik an. Zudem gehören die Branchenlösungen von DACHSER – DACHSER DIY-Logistics und DACHSER Chem-Logistics – zu unserem Serviceportfolio. 2006 haben wir zum Beispiel in Pilisvörösvár eines der größten und modernsten Gefahrstofflager errichtet.

Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre? Wohin geht die Reise für Liegl & DACHSER?

Mein oberstes Ziel ist es, das ausgezeichnete Ergebnisniveau des Unternehmens zu halten und unsere Position im ungarischen Markt weiter zu stärken. Deshalb legen wir unseren Schwerpunkt auch darauf die Effizienz unserer Logistikprozesse zu steigern.

Zudem planen wir die Einrichtung neuer Direktanbindungen in Ergänzung zu den fünfzehn bereits bestehenden, um die Laufzeiten zu verkürzen und die Effizienz zu steigern. Aufgrund des Neukundengewinns unserer regionalen Niederlassungen und der Entwicklung der letzten Jahre müssen alle Niederlassungen inzwischen Direktverbindungen nicht nur zu unserem nationalen Hub in Pilisvörösvár, sondern auch zu anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder der Slowakei einrichten.

Zur Person:

Roman Stoličný (50) stammt aus der Slowakei und blickt auf mehr als zwanzig Jahre Erfahrung in der Logistikbranche zurück. Seine Ausbildung zum Verkehrspiloten an der Universität Žilina brachte ihn mit dem Transportsektor in Berührung. Er begann seine Laufbahn 1991 im Vertrieb und Marketing der slowakisch-schweizerischen Fluglinie Tatra Air. Zwischen 1995 und 2004 wirkte er als Gründer und Geschäftsführer des Logistikunternehmens Lindbergh Air Freight überwiegend im Luftfrachtbereich. 2005 wurde Stoličný zum Geschäftsführer von DACHSER Slovakia ernannt. Im Sommer 2018 wurde er zum Country Manager Liegl & DACHSER berufen. Stoličný pflegt nach wie vor seine Pilotenlizenz, frönt aber auch anderen Outdoorsportarten wie Radfahren, Wandern und Skifahren.

Vielen Dank für das Gespräch. 

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